Motorsportmesse Belgrad

Rallye Weiz

Unterhaltsames Golf-Spiel in der Steiermark

 

Man muß es zugeben: Ganz unproblematisch war der Neustart von Wurmbrand Racing in den beinharten Rallye-Wettbewerb nicht. So wie bei der Rallye an sich (große topographische Niveauunterschiede), gab es auch sonst einige Höhen und Tiefen zu überwinden. Letztendlich hatten Manuel Wurmbrand und Erich Gepp ihre Aufgabe aber mehr als befriedigend gemeistert – und hervorragende Möglichkeiten für zukünftige Rallyes angedeutet!

Es begann schon vor der Veranstaltung etwas streßreich, als der Motor des VW-Kitcars eine mysteriöse Abweichung von seiner gewohnten Tonlage zeigte. Das schien höchst verdächtig, und um einem möglichen Ausfall vorzubeugen, wurde ein passendes Ersatztriebwerk eingebaut, das zum Glück verfügbar war. Dies erfolgte im letzten möglichen Moment, aber geschafft ist geschafft.

Der eigentliche Start in die Rallye verlief aus der Sicht von Manuel Wurmbrand suboptimal, wenn auch keinesfalls wirklich schlecht. Copilot Erich Gepp kam zu Beginn öfter aus dem Tritt, was nach der langen Zeit ohne Rallyes nichts Außergewöhnliches ist, da blieb für Manuel Wurmbrand nichts anderes übrig, als auf Sicht zu fahren. Das kostet bekanntlich Zeit, erst recht bei einer Premierenveranstaltung mit einer völlig unbekannten Strecke.

Ihre Aufgabe nahmen sie beide sehr ernst, und so mußte sich irgendwann Erfolg einstellen. Der war insoferne bereits gegeben, als trotz der zähen ersten Hälfte der Rallye der zweite Platz in der Gruppe A bis 2000 cm³ problemlos gehalten werden konnte, aber damit wurde der Ehrgeiz der talentierten Waldviertler nicht ausreichend befriedigt: Man wollte sich auch in der Gesamtwertung mit den Besten der ARC messen. Den symbolischen Schlußstrich setzte ein Ausritt auf der vierten Prüfung, der mit einem geringen Zeitverlust noch auffallend gut ausgegangen war – in der Wiese befand sich in unmittelbarer Nähe kein festes Hindernis.

Endgültig so richtig zur Sache ging es auf dem Rundkurs Koglhof, dem großen Stolz des Veranstalters: Wer hier bei den Schnellsten war, hat definitiv fahrerische Klasse. Erstmals kamen Manuel Wurmbrand und Erich Gepp in die Nähe ihrer großen Widersacher Wolfgang Franek/Nina-Irina Wassnig, die mit ihrem Honda die Gruppe A7 klar dominierten: Zehntbeste Gesamt-Zeit für Wurmbrand/Gepp, wenige Sekunden hinter den Wiener Challenge-Routiniers. Daß auf dieser Prüfung auch Ing. Michael Böhm, der große Favorit in der Dieselklasse der Rallye-ÖM, geschlagen werden konnte, sei nur nebenbei erwähnt.

Die vorletzte Prüfung Landscha-Ebene brachte wieder einen leichten Rückfall – eine mögliche Folge eines verstärkt aufkommenden Bremsenleidens, was gerade bei dieser Rallye mit ihren langen, steilen Bergabteilen eine fatale Angelegenheit darstellte. Auf der Abschlußprüfung kam es dafür zur großen Sensation: Es ging wieder einmal über den unendlich spektakulären und schwierigen Rundkurs von Koglhof, unter anderem die Heimstrecke des haushohen Gruppe H-Siegers Franz Kohlhofer. Das Ergebnis: Eine siebente Gesamt-Zeit, um Sekundenbruchteile schneller sogar noch als der Hausherr mit dem Quattro, und auch Wolfgang Franek mußte sich hier hinter dem Waidhofener anstellen.

Das baute natürlich enorm auf, und man kann sich zumindest ansatzweise ausrechnen, wo Manuel Wurmbrand und Erich Gepp ergebnismäßig stehen hätten können, wenn sie keine Anlaufzeit benötigt hätten: In der Klasse blieb es zwar beim zweiten Platz hinter Wolfgang Franek, aber in der Gesamtwertung hatten sie ab der Hälfte der Rallye elf Plätze aufgeholt sowie einen geerbt, durch die Zeitstrafe von Markus Felbauer (Endergebnis: Platz 14). Daß hinter ihnen etliche starke ARC-Kapazunder vom Format Reinhard Mitterauer oder Markus Huber lagen, unterstreicht zusätzlich ihre großartige Vorstellung, die auch optisch beim (vorwiegend steirischen) Publikum bestens ankam.

Zweifellos könnte Wurmbrand Racing in der Austrian Rallye Challenge eine gewichtige Rolle spielen, hätten seine Team-Fahrer öfter die Möglichkeit für einen Start. Was nicht ist, kann aber noch werden…im Interesse der weiteren Steigerung der Typenvielfalt in der Austrian Rallye Challenge wäre es eindeutig zu wünschen!

Weiterhin besteht auch die Möglichkeit, eines der beiden Kitcars von Wurmbrand Racing für den Wettbewerbseinsatz zu mieten (VW Golf oder SEAT Ibiza). Daß das Team von Manuel Wurmbrand auch eine hohe Problemlösungskompetenz besitzt, hat es ja bewiesen.

Rallye Mühlviertel

Nur ein kurzes Gastspiel konnte das Team Wurmbrand bei der Mühlviertel Rallye geben.

Die Rallye begann wie immer mit einer Top-Motivierten Crew. Auto und Besatzung stecken sich nach der doch sehr erfolgreichen Ankunft der Weiz Rallye das Ziel etwas höher.

Die erste SP war laut Manuel Wurmbrand’s Gefühl noch etwas zu langsam, doch wenn man die Zeiten genauer betrachtet, lagen sie schon auf Platz 11, was die „Golfer“ sehr verwunderte. Auf SP2 wollte man dann auf’s Ganze gehen, doch der Motor wollte nicht mehr so richtig. Nur auf drei Zylindern rettete man sich ins Service, wo man fieberhaft nach dem Problem suchte. Gefunden wurde aber nichts und so entschloss man sich aufzugeben um nicht einen unnötigen Motorschaden zu riskieren.

Wie sich dann in der heimischen Werkstätte herausstellte, war nur ein Kabel gebrochen, welches dem Golf die Leistung nahm.

Rallye Leiben

Die schwarze Luft und ihre Tücken! Leiben

 Leider hat das Rallyeteam Wurmbrand das greifbare Ziel nicht erreicht.

Schon zu Beginn der Rallye hatte Wilfried Ohrfandl aus persönlichen Gründen von einem Start abgesehen, was man von Manuel Wurmbrand nicht sagen konnte.
Die ersten Prüfungen liefen genau nach Plan, das Auto arbeitet perfekt und auch die Zusammenarbeit im Fahrzeug war vorbildlich. So freute man sich nach der vierten Sonderprüfung über einen 13ten Gesamtrang.
„Wir haben alles gegeben, es ist sehr schwierig zu fahren, das es teilweise noch ordentlich nass und schmierig ist und wir die Power unseres KirCar’s nicht auf die Straße bringen. Wir sind echt zufrieden mit den Zeiten“, so Manuel nach WP 4.
Auch der Nachmittag verlief bis SP 6 ohne gröbere Zwischenfälle, aber durch die Verzögerungen kam dann die einbrechende Dämmerung, was für das KitCar ein besonderer Nachteil war, da die benötigte Lichtergalerie nicht montiert war. Auf der WP 7 lief noch alles perfekt, doch auf der nachfolgenden Prüfung unterlief Manuel ein grober Fehler: „Ich habe in einer Kurve zu früh eingelenkt, da ich aufgrund der Dunkelheit nur mehr auf Gut-Glück gefahren bin, bin etwas weit nach außen gekommen und auf der Bodenplatte liegend zum stehen gekommen. Mit meinen Schweinwerfern, die eigentlich nur zur Zierde montiert sind, habe ich nichts gesehen und so kam es dann zu dem eigentlich blöden Ausfall. Ich bin aber froh, dass am Golf kein Schaden entstanden ist“, berichtet Manuel nach der Rallye.
Das nächste Ziel wird die Waldviertel Rallye für das Team Wurmbrand sein, da es sich dort um die Heimat des Waidhofners handelt. Jetzt gilt es aber erstmals das Auto auf Schotter umzubauen und noch einige Tests zu absolvieren, will man doch bei den Final Days wieder richtig aufzeigen und eine Top-Platzierung ergattern.

Rallye Waldviertel

Die Stotterorgie 2008 Waldviertel

Es gibt Phasen in der Laufbahn eines Rallye-Teilnehmers, da passieren viele Überraschungen der negativen Art, und selbst jede noch so gewissenhafte Vorbereitungsarbeit scheint ihre Wirkung zu verfehlen. Manuel Wurmbrand kann davon berichten, denn auch bei der Waldviertel-Rallye nützten ihm diesmal weder seine fahrerischen noch seine technischen sowie handwerklichen Fähigkeiten.
Natürlich hat er sich vor allem für seine Heim-Rallye viel vorgenommen und hohe Ziele gesetzt, aber im Verlauf der Veranstaltung wurde sehr bald sichtbar, daß sich eben diese Ziele in diesem Jahr wohl kaum noch verwirklichen lassen würden. Es war ein zähes Ringen an abgeschlagener Position, bis irgendwann einmal gar nichts mehr ging.
Zumindest auf einer Prüfung konnte Manuel Wurmbrand – ansatzweise – seine Schnelligkeit unter Beweis stellen, die er vor allem in diesem Jahr schon mehrmals gezeigt hat, nämlich auf der ersten: Die Stoppuhr blieb bei 6:07.2 stehen – das bedeutete Platz 24 in der Gesamtwertung und Rang Drei in der Gruppe A bis 2000 cm³ (A7), knapp hinter Willi Rabl. Hannes Danzinger, der momentane Shooting Star der Wertungsklasse, lag zu diesem Zeitpunkt auf Platz 17 – man durfte also noch ein wenig hoffen, dass etwas Großes passiert…
Eine Prüfung später, und alles schien wie verflossen: Die 87. Gesamtzeit, die auch im Zwischenklassement einen Absturz auf diese Position brachte, förderte ein niederschmetterndes Resultat zutage. Wie es dazu kommen konnte? Der Motor produzierte einige Zündaussetzer, die Manuel Wurmbrand um einige Minuten gegenüber seinen logischen Konkurrenten zurückwarf. Und sogar hinter einen VW Käfer, was das Drama besonders deutlich machte…
Auf eine Verbesserung warteten Manuel Wurmbrand und Erich Gepp vergeblich, denn auch auf der dritten Prüfung ging sich nur eine 87. Gesamtzeit aus. Nun waren sie auf den vorletzten Platz abgerutscht, zwischen einem Trabant und dem am schlechtesten platzierten Volvo. Sicher nicht das, was sie sich von dieser Rallye erwartet hatten, aber das ungewöhnlich häufige Absterben des Motors und die darauf oftmals folgende lange Stehzeit machten sich dermaßen penetrant bemerkbar, daß an standesgemäße Zeiten nicht zu denken war. Bildlich gesprochen: Wer keine Finger hat, kann keine Faust machen!
Einen leichten Lichtblick schien die vierte Prüfung mit einer 43. Gesamt-Zeit zu bringen (Neubau-Nordring, wo auch die erfolgreiche erste SP stattfand), ohne daß jedoch eine Möglichkeit bestand, vom vorletzten Platz wegzukommen. Manuel Wurmbrand und Erich Gepp kämpften dennoch weiter, wie es sich für echte Sportsleute gehört, wobei sie von den Neutralisationen der Prüfungen Fünf und Sechs sicher profitiert hatten. Aber als der Motor auf der darauffolgenden Zwischenetappe gar dreimal ausfiel und langmächtig nicht in Gang zu bringen war, war alles Andere als die Aufgabe nur mehr eine sinnlose Kraftverschwendung. Der Wurm lag wohl irgendwo in der Elektrik, gebrannt hatte nichts, aber die Funktion des Autos war gestört – zu sehr, um einigermaßen vernünftig Rallye zu fahren.
Mit der Frage „was wäre, wenn“ hält sich das Team von Wurmbrand Racing gar nicht lange auf: Das bereits heuer massiv intensivierte Engagement wird im kommenden Jahr weiter ausgebaut werden, die mehrmonatige Pause bis zum nächsten Einsatz wird dabei zusätzlich helfen. Der Auftritt als Zwei-Wagen-Formation ist längst beschlossene Sache (das zweite Auto, ein SEAT Ibiza Kitcar, wird am kommenden Freitag beim freien Fahren am PS-Racing Center Greinbach zusätzlich getestet), und es müßte schon wirklich mit dem Teufel zugehen, wenn da nicht ganz großartige Erfolge in Aussicht stehen würden. Vor dem Erfolg steht der Schweiß, aber geschwitzt hat Manuel Wurmbrand lange genug…