Ein heißer Rallyesommer WRC Finnland/WRC Deutschland/ERC Barum

Das Wurmbrand Racing Team erlebte einen heißen Sommer – voller Höhen und Tiefen. Kornel Lukacs und Teamchef Manuel Wurmbrand blicken zurück auf die Finnland-, Deutschland- und Barum-Rallye. In der Teamwertung der WRC3 liegt die Waldviertler Rallyeschmiede auf Platz zwei.

 

„Alle Rallyefahrer haben diesen Traum, an der Finnland-Rallye teilzunehmen, das war auch bei mir nicht anders – und dann war es endlich so weit“, blickt Kornel Lukacs zurück auf das erste August-Wochenende.

 

Im Vorfeld stand eine umfangreiche Vorbereitung mit Teamchef Manuel Wurmbrand auf dem Programm: „Mit Manuel haben wir die Erfahrungen ausgewertet, die wir bei früheren Schotterrallyes machen konnten – ich habe auch jene Kenntnisse eingebracht, die ich in der Tommi Mäkinen Racing School erworben habe. So sind wir mit ziemlich hohen Erwartungen nach Finnland gefahren – was ich aus heutiger Sicht ein wenig übertrieben finde.“

 

Finnland-Rallye: „Konzeptionsfehler“

 

Den ersten Tag der finnischen Kultrallye beendeten Kornel Lukacs und sein Copilot Mark Mesterhazi im Wurmbrand Racing Citroen DS3 R3 auf Platz fünf der Junior WRC respektive der WRC3. „Das hat uns zusätzlich mit Hoffnung erfüllt“, erinnert sich Lukacs.

 

„Am zweiten Tag ist mir ein Konzeptionsfehler unterlaufen“, berichtet Lukacs. Auf SP 5 überschlug sich der Wagen dermaßen heftig, sodass der DS3 komplett neu aufgebaut werden musste. Wurmbrand Racing hatte für diesen Neuaufbau nur etwas mehr als eine Woche an Zeit zur Verfügung, denn mit der Deutschland-Rallye stand bereits wieder der nächste WM-Lauf im Kalender. Davor jedoch wurde noch eine Testfahrt mit dem neu aufgebauten DS3 abgehalten.

 

Deutschland-Rallye: „Der Teufel in mir…“

 

Bei diesem Test hatte Lukacs erneut einen heftigen Unfall. Manuel Wurmbrand erinnert sich: „Die linke Seite war komplett zerstört – nach zwei Tagen harter Arbeit war der Wagen jedoch wieder startklar für die Deutschland-Rallye.“

 

Noch heute klingt Kornel Lukacs ein wenig zerknirscht, wenn er sagt: „Der Teufel hat sich wieder in mir versteckt und ich habe dem Team gleich wieder so viel Arbeit eingebrockt – die Folge war, dass ich die Deutschland-Rallye unter großem Druck begonnen habe.“

 

Manuel Wurmbrand sagt dazu: „Kornel konnte wegen dem Testunfall so gut wie keine Asphaltkilometer auf unserem Auto abspulen, denn davor ist er nur Schotterrallyes mit unserem DS3 gefahren. Unser Ziel war in Deutschland daher lediglich, durchzukommen – nach den beiden Unfällen war es extrem wichtig, dass Kornel in Deutschland ins Ziel kommt.“

 

Das hat sich der Ungar dann auch zu Herzen genommen, Kornel berichtet: „Mit eisernem Willen und noch größerer Konzentration konnte ich die Deutschland-Rallye auf Platz sechs der Junior WRC beenden.“

 

Barum-Rallye: Erfolgreiches Asphalt-Training auf dem Klassen-Podium

 

Gleich nach der Deutschland-Rallye stand die zur Europameisterschaft zählende Barum-Rallye auf dem Kalender von Kornel Lukacs und Wurmbrand Racing. Der Teamchef stöhnt: „Nach all den Zwischenfällen war das Stress pur! Und dann wurde auch noch während der Technischen Abnahme mein nagelneues Fahrrad gestohlen…“

 

Kornel Lukacs erklärt, warum ihm die Barum-Rallye am Herzen lag: „Wir haben diese selektive Rallye als Asphalt-Training betrachtet und wir konnten auch viele verschiedene Setup-Einstellungen probieren.“

 

Ein weiterer Grund war die Nähe zu Ungarn und Österreich: „Das ist für uns beinahe schon eine Heimrallye – denn dort konnten wir wieder unsere österreichischen und ungarischen Fans treffen, die wegen der Nähe gerne zur Barum-Rallye kommen. Diese Treffen mit unseren Fans und Freunden haben meine Laune kräftig gehoben und gaben mir viel Kraft und Motivation für die Rallye.“

 

Solchermaßen gestärkt konnten Kornel Lukacs und Mark Mesterhazi die schwierige Rallye in der Klasse RC3 auf Platz 3 sowie auf Platz sieben im 2wd-Cup der ERC beenden. Was den Teamchef natürlich besonders freut: „Kornel und Mark konnten sehr viele Kilometer abspulen und damit wichtige Erfahrungen auf Asphalt sammeln. Technisch hat der DS3 einwandfrei funktioniert.“

Nach einem schwierigen Sommermonat August konnten Wurmbrand Racing und Kornel Lukacs bei der Barum-Rallye das Blatt wenden und eine völlig problemlose Rallye bestreiten. Was Kornel Lukacs ganz besonders freut: „Bei unserem Teamgespräch in Wien hat mir Manuel gesagt, dass Citroen Sport unsere Leistung mit einer großzügigen Ersatzteillieferung honoriert. Das hört man natürlich ganz besonders gerne.“

 

Wurmbrand Racing in der WRC3 auf Platz zwei

 

Bis zum nächsten WM- bzw. Junior WRC-Lauf haben Wurmbrand Racing und das Fahrerduo Kornel Lukacs und Mark Mesterhazi nun etwas Zeit, um sich nach den drei intensiven Sommer-Rallyes zu sammeln und zu regenerieren. Von 2. bis 5. Oktober steht dann die Frankreich-Rallye auf dem Programm, die Heimrallye von Ausrüster Citroen Sport. Dort möchte die österreichisch-ungarische Kooperation wieder weitere WM-Punkte einheimsen – derzeit liegt Kornel Lukacs auf Platz neun der Junior WRC sowie auf Platz zehn der WRC3.

 

In der offiziellen FIA Teams Rangliste 2014 der WRC3 belegt das Waldviertler Wurmbrand Racing Team hinter dem ADAC Team Weser EMS EV sowie vor dem Styllex Slovak National Team den hervorragenden zweiten Platz.

 

Die weiteren Termine der Junior WRC 2014

2.-5. Oktober: Frankreich-Rallye

13.-16. November: Rallye Wales GB

 

Michael Noir Trawniczek

Presse Wurmbrand-Racing